Was hat sich in den letzten fünf Jahren getan?
Die Herausforderungen in den letzten fünf Jahren waren vielfältig. Neben der zur Zeit noch existenten Corona-Krise gab es 2015 und 2016 die Flüchtlingskrise und 2016 zudem noch das Jahrhunderthochwasser. Alle Krisen haben wir gemeinsam, angefangen von den Mitarbeitern der Stadt Rhede, den Rettungskräften (Feuerwehr, Polizei, DRK), Politik, den Menschen in Rhede und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bisher sehr gut gemeistert. Ich hoffe, dass wir auch aus der Corona-Krise ohne größeren Schaden herauskommen. Auch hier setze ich auf den Zusammenhalt in Rhede, insbesondere darauf, dass wir jetzt den Einzelhandel, die Gastronomie und die Unternehmen, die sehr unter dem Lock down zu leiden hatten, durch den Kauf regionaler Produkte unterstützen.
Rhede hat seit 2017 einen sehr engagierten und gut aufgestellten Musikschulverein, nachdem der Vertrag im Musikschulverband mit den Nachbarstädten Bocholt und Isselburg gekündigt wurde. Bei einer Halbierung der Kosten konnte die Anzahl an Musikschülerinnen und Musikschüler fast schon verdoppelt werden und das musikalische Angebot lässt sich wirklich sehen.
Leider mussten wir beim Innenstadtprojekt, auch „Bachprojekt“ genannt, wieder ganz von vorne beginnen, nachdem der holländische Investor im Oktober 2015 Insolvenz angemeldet hatte. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, mit der Hengstermann Unternehmensgruppe aus Meerbusch einen zuverlässigen und starken Investor für dieses für Rhede so wichtige Bauprojekt zu gewinnen. Das tolle Ergebnis ist inzwischen nicht mehr zu übersehen.
Daran anschließend wird die Attraktivität der Rheder Innenstadt durch das leadergeförderte Projekt der VWG, das Geschäft Rhedenswert, den sich in der Umsetzung befindlichen Mehrgenerationenpark im Bürgerpark (Pastors Busch) und die zwischenzeitlich begonnene Sanierung des alten Kosters mit einer Öffnung zur Innenstadt und Verbindung zum neuen Parkplatz am Hoxfelder Weg, spürbar gesteigert.
Sehr viel Geld ist in den letzten Jahren auch in die Sanierung der Infrastruktur geflossen. Eine große Anzahl an Kanälen konnten mit dem sogenannten Inliner-Schlauch-Verfahren kostengünstig und schnell saniert werden, die Hardtstr. wurde grundlegend saniert und das Gewerbegebiet im Rheder Osten hat einen Kreisverkehr mit Bushaltestellen und Pendlerparkplätze erhalten. Die Sanierung des Klärwerkes war ebenfalls erforderlich und hat bereits begonnen.
Unser Außenbereich wird zur Zeit durch die Stadtwerke Rhede mit Glasfaser aus einem Förderprogramm versorgt. Auch haben wir in den letzten Jahren sukzessive Wirtschaftswege erneuert und zu Anfang dieses Jahres ein Wirtschaftswegekonzept verabschiedet. Die teilweise sehr schlechten Wege sollen in den kommenden Jahren saniert werden.
Für die Bildung unserer Kinder wird zur Zeit die Gesamtschule in Rhede von Grund auf saniert. Leider sind die Arbeiten an der Baustelle, aus verschiedensten Gründen, nicht so schnell vorangekommen, wie wir es alle gerne gehabt hätten. Seit der Kündigung des Architekten und einiger Unternehmen kommen die Arbeiten im letzten ¾ Jahr sehr gut voran. Verwaltung und Politik haben mit dem Sanierungskonzept die Weichen für eine der modernsten und technisch auf dem neusten Stand befindlichen Schule gelegt.
Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler wurde ganz aktuell politisch beschlossen, dass die Oberstufe und auch die Lehrer mit I-Pads ausgestattet werden, wobei die Schülerinnen und Schüler die I-Pads nach Abschluss der Oberstufe behalten dürfen.
Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die Betreuung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Um dem ständig steigenden Bedarf an Betreuung, aber auch dem Anstieg der Geburtenzahlen gerecht zu werden, ist an der Mittelmannstraße eine neue viergruppige Kita entstanden. Weil auch diese schnell belegt war, wird zur Zeit am Krommerter Weg eine weitere viergruppige Kita errichtet. Bauherr ist in diesem Fall ein privater Investor.
Mit der Einführung des kreisweit einheitlichen Familienpasses bereits ab dem 1. Kind werden Familien in Rhede zusätzlich unterstützt.
Damit Stadtverwaltung und Wirtschaft sich regelmäßig austauschen, ist 2016 der Wirtschaftsdialog eingeführt worden. Zweimal im Jahr findet dieses Treffen in Rheder Unternehmen statt und wird sehr gut angenommen. Regelmäßige Unternehmensbesuche und Betriebsbesichtigungen durch die städtische Wirtschaftsförderung und dem Bürgermeister sind Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Durch den Zusammenschluss der Städte Bocholt, Isselburg und Rhede im Ärztenetzwerk BOHRIS und dem Einsatz der Wirtschaftsförderung konnten vier neue Hausärzte für Rhede gewonnen werden. In den Stadthöfen am Rheder Bach hat zudem ein Kieferchirurg seine Praxis eröffnet und die Nachfolge in einer Frauenarztpraxis konnte ebenfalls unterstützt werden.